Im Randbereich des Vorstellbaren

Kapitalfehler. Wenn Mast- und Schotbruch noch das geringere Übel sind. Eine Hitparade maritimer Fehlleistungen.

Diesel im Wassertank – Wasser im Dieseltank. Die Story kurisert bei jeder Charterboot-Übernahme. Ich behaupte, dass es sich dabei um eine Schutzmaßnahme der Stützpunktleiter handelt. Würde das tatsächlich so oft passieren, wäre die Zukunft des Planeten noch ungewisser. Anders gesagt: So viele Vollidioten darf es einfach nicht geben.

Vor unserem letzten Törn wurde die Liste der sail fails bei Palma di Mallorca um eine Facette reicher: Ein Ballermann im Geiste ließ 130 Liter Diesel in jene Backskiste rinnen, in der sich der Stutzen für die Notpinne befindet.

Dieser Akt entfesselte an Bord einen Wirbelsturm jener Horrorgeschichten, die gerne an Charterstützpunkten erzählt werden. Ein Ritt auf der Kanonenkugel im Randbereich des Vorstellbaren.

Hier also unsere Top Ten:

10. Es war einmal ein Elektrik-Genie, das sämtliche Sicherungen an Bord überbrückte um die nervige Ankerwinsch in Gang zu halten. Der Einsatz der Feuerwehrschiffe dauerte 17 Stunden.

9. Es war einmal ein Bugmann, der seinen Lifebelt im Spinnakerfall einhakte und Sekunden später dank Elektro-Winsch weit über und weit neben dem Schiff in der Luft baumelte.

8. Es war einmal ein Italiener, der in der Nacht an einem Schwimmsteg anlegte. Im Morgengrauen entpuppte sich der Steg als Fischzucht. Die Fischer waren drauf und dran den Mann zu lynchen – er hatte mit seinem Manöver gut 20.000 jungen Tunfischen die Freiheit geschenkt.

7. Es war einmal ein anderer Italiener, der kurz nach dem letzten Balkankrieg im zerschossenen Dubrovnik anlegen wollte und dabei die jugoslawische Gastlandflagge gesetzt hatte. Dass er mittels Leuchtrakete gegen seinen Landesverweis protestiert haben soll, halte ich für … Andererseits: Wer weiß?

6. Es war einmal ein Salzburger, der die Festmacher-Leinen um einen Versorgungsblock und eine Laterne legte, weil die Poller nicht frei waren. Nachts kam die Bora: Wasser-Strom-Säule landete ebenso wie der Kandelaber im Hafenbecken, der Skipper für einen Tag in slowenischer U-Haft.

5. Es waren einmal zwei fidele Rheinländer, die in griechischen Gewässern über Funkkanal 16 das lustige Spielchen „Wetten, dass du dich nicht über die türkische Grenze traust?“ spielten. Das blieb nicht ohne Folgen: Beide Charterschiffe 14 Tage an der Kette; beide Crews vier Tage in Bodrum in U-Haft.

4. Es war einmal ein erfahrener Segler, der seine Crew ständig vor dem Diesel-Wasser-Fehler warnte. Dann füllte er bei geschlossenem Seeventil den Abwassertank mit Frischwasser und pumpte so aufgrund einer defekten Klappe sein Charterboot mit Fäkalien voll; außerdem versenkte er seine Brille. Hätte er sie auf der Nase gehabt, hätte er „WASTE“ wohl nicht mit „WATER“ verwechselt.

3. Es war einmal ein Belgier, der beim Ablegen die Muring nicht fallen ließ. Der Rudergänger fuhr los, nach zehn Metern stoppte das Boot abrupt, zwei Fender-Sammler flogen in hohem Bogen über Bord, die Muring riss die Schraube aus der Welle und das Schiff knallte in den Bug einer anderen Yacht. Dann begann es zu sinken.

2. Es war einmal ein Russe, der am dritten Törn-Tag im Charter-Hafen anrief und empört fragte, wo sich der dritte Anker befinde. Antwort des verdutzten Stützpunktleiters: „Ihr habt nur zwei Anker an Bord.“ Der Russe tobte: Was sei das für ein Saftladen, wenn schon in der dritten Bucht die Anker ausgingen.

1. Es war einmal ein anderer Russe, der unter Deck mitbekam, dass seine Söhne bei 30 Knoten Wind die Kontrolle über das Boot verloren hatten. Er stürmte mit einem Hirschfänger-Messer an Deck und schnitt beide Segel in Streifen. Nachsatz des kroatischen Stützpunktleiters: „Das Wort Reffen hatte er noch nie gehört.“

Mast- und Schotbruch wär’ für manche echt a Glück im Unglück.

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